Waldtherapie Dr. Grauer Fliegenpilz

Waldtherapie

Wenn wir in den Wald oder einen baumreichen Garten gehen, atmen wir verschiedene (bioaktive) Stoffe ein (Terpene, Isoprene …), die von den dort wachsenden Pflanzen (besonders viele von Bäumen) in die Luft abgegeben werden. Sitzen oder Spazieren in baumreicher Umgebung beeinflusst das Immunsystem und das Hormonsystem positiv.

Seit 2012 gibt es in Japan sogar einen eigenen Forschungszweig Waldmedizin. Dort ist inzwischen in den Wald gehen (Waldbaden; eintauchen in den Wald) eine anerkannte Methode bei verschiedenen Krankheiten und deren Vorbeugung, welche sogar vom staatlichen Gesundheitswesen gefördert wird.

Schon nach 5 Minuten Aufenthalt im Wald sind gesundheitliche Effekte messbar. Körpereigene Krebsabwehrzellen (sogenannte Killerzellen) sind auch schon nach einem kurzen Aufenthalt unter Bäumen vermehrt nachweisbar. Zusätzlich zu den nachweisbaren Blutveränderungen, durch diese eingeatmeten Phytonzide, merken die meisten Menschen, dass man bei einem Aufenthalt in der Natur, unbewusst entspannter wird. Der Blutdruck, Puls und Stresshormone nehmen ab. Der Blutzucker wird gesenkt, Schmerzen werden leichter und der Schlaf tiefer.

Wenn wir uns also in die Natur begeben, wird unser Körper ruhiger. Die Farben, Düfte, Geräusche, Gerüche, Lichtspiele in den Blättern etc. beruhigen. Der Wald macht uns außerdem kreativ und der Zugang zum Unterbewussten wird verbessert. Die Sensitivität und Inspiration werden geschult. Der Wald ist ein heiliger Ort für Einsicht und Weisheit.

Aber die meisten Begegnungen im Wald oder in der Natur heute sind zweckorientiert oder an ein Ziel geknüpft: Man möchte etwas erleben, Joggen, Radeln, Walken, und dabei noch möglichst viel „Strecke machen“ oder möglichst schnell einen Rastplatz, Abenteuerspielplatz etc. erreichen.

Dabei ist es viel wichtiger, die feinen Merkmale und Besonderheiten der Natur zu beobachten. Oder einfach absichtslos im Jetzt sein, sich treiben zu lassen. Die Natur macht uns glücklich. Wir sollten lernen den Wald als lebendiges Gegenüber und nicht als Instrument zu betrachten. Leider haben wir kollektiv den Zugang zur Natur verloren. Zu viel Zivilisation macht uns krank. Erst seit wenigen Jahrhunderten leben wir in selbsterbauten Städten. Durch die massive Technisierung unseres Alltages fehlt uns die Rückverbindung zur Natur. Heute ist die Jugend meist der Natur völlig entfremdet. Ängste vor Zecken, Fuchsbandwurm, Unwetter… verhindern den Naturzugang zusätzlich. Durch diese Unverbundenheit mit der Natur werden die Sinne mehr und mehr gedämpft. Viele Patienten leiden an einem sogenannten Natur-Defizit-Syndrom (Richard Louv).

Wie Ulrike Fokken in ihrem Buch“ Wildnis wagen“ so schön beschreibt: "Wir leben heute in Käfighaltung, wir werden nicht artgerecht gehalten".  Aber den Käfig der Zivilisation sprengen wir in Wald und Wildnis, durch die Erfahrungen in der Natur. Je mehr Technisierung wir unterworfen sind, desto mehr Natur brauchen wir zur eigenen Regeneration. In der Natur lernen wir loslassen.

Behandlung

Bei der Waldtherapie begleitet der Therapeut den Patienten je nach Krankheitsbild in dessen Erleben in der Natur und passt die Therapie individuell auf den Patienten an. Es geht unter anderem um sanfte Naturerfahrung und Wahrnehmung, Ankommen, Vertrauen, Annehmen. Symbolisches Beobachten in der Natur und Zusammenhänge zum eigenen Thema finden, aber auch Loslassen lernen.

In Laufe der Behandlung kommt es zu Harmonisierung von Körper-Seele-Geist. Die Natur ist der Heilraum, neue Zentrierung, Erdung, Ausrichtung kann geschehen. Sich selbst verstehen lernen über die Naturabläufe. Die Natur als Erkenntnis-Erlebnisraum, in dem eine Situation die auftaucht, von Bedeutung sein kann und später vom Patient interpretiert wird. Der Patient lernt die Natur Schritt für Schritt tiefer kennen und kommt dadurch auch tiefer in sein eigenes Inneres.

Mögliche Anwendungsgebiete der Waldtherapie

Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen, Depression u.a.

 

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Waldtherapie Dr. Mattina Grauer mit Hund